Sie ist eine Frau, die bereits geboren hat und die die Physiologie und die energetischen Zusammenhänge der Geburt versteht. Sie bestärkt in der Gebärenden die Zuversicht für die "anstrengenden Stunden" der Geburt und das Vertrauen in ihre ureigene Kraft.
Die heutige Arbeit der Doula entstammt einem historischen Kontext. Verfolgt man die Ursprünge der Menschheit, können wir zurück blicken in eine Zeit, in der die Frau als heilig galt: denn sie brachte das Leben in die Welt. "Die Frau gebärt die Könige."
In fast jeder Kultur überall in der Geschichte sind Frauen während dem kraftvollen Ereignis der Geburt von Frauen versorgt worden.
Verschiedene Traditionen beschreiben in künstlerischen Darstellungen ein Bild der Geburt, welches gewöhnlich mindestens zwei Frauen einschließt, die die Gebärende umgeben und unterstützen.
Eine dieser Frauen ist die Geburtshelferin, die für den sicheren Vorgang und die Gesundheit von Frau und Baby verantwortlich ist. Die andere Frau oder Frauen sind hinten oder neben der Mutter gereiht, in haltender und tröstender Stellung.
Ein Beispiel ist das Gebären im Geburtszelt der Indianer, wo sich die Frauen des Dorfes einfanden, welche selbst schon Mutter waren, um die Gebärende liebevoll zu betreuen und mit ihrem Wissen zu unterstützen. Teilweise findet dies dort auch heute noch in dieser Art und Weise statt. Auch die römische Hebamme brachte immer mehrere Frauen mit, die sie dabei unterstützen, die Gebärende so gut wie möglich auf dem Weg durch das Wunder Geburt zu begleiten.
Die Doula hält sich im Hintergrund und stützt die Frau. Sie bietet ihr emotionale Unterstützung, berührt sie, massiert ihr den Rücken, nimmt ihre Hand, sie bietet ihr kontinuierliche Anwesenheit an.
Sie sieht die Zeit rund um die Geburt als zentrale Erfahrung im Leben einer Frau und setzt ihre ganze Kraft und Aufmerksamkeit zum Wohle der Gebärenden ein.